Hier finden Sie alle Informationen, die Sie brauchen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
FRAGE 1: Befindet sich Ihr Schornstein am passenden Standort?
Die problemlose Funktionsweise des Schornsteins ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von dem Standort des Hauses und der Position des Schornsteins.
- Wenn der Schornstein unglücklich liegt, und dadurch vermehrt Zug und Witterung ausgesetzt ist, kann sich auch bei einem regelmäßig betriebenen Schornstein Feuchtigkeit im Inneren ansammeln.
- Das gleiche gilt, wenn das Haus sich an einem Standort befindet, in dem der Kamin verstärkt Regen, Schnee und Fallwinden ausgesetzt ist. Das Eindringen von Feuchtigkeit führt dazu, dass der Rauch nicht richtig abziehen kann.
Im schlimmsten Fall kommt es zur Versottung und zu Schäden am Schornstein, die zu einem beschleunigten Wertverlust des Hauses beitragen.
Zusätzlich entsteht aber ein weiteres Problem: Wenn das Rauchgas nicht richtig austreten kann und ein Rückstau entsteht, sinkt die Heizleistung des Kamins.
Dadurch kommt es zu einem steigenden Brennstoffverbrauch und ansteigenden Heizkosten.
Infokasten: Durch eine Kaminabdeckung wird der Rauchgasaustritt optimiert.
Zusammengefasst: Bei starken Fallwinden und häufigen Niederschlägen oder Schneeschmelze kann Wasser über den Kamin eindringen, und nicht nur den Kamin beschädigen, sondern auch Schäden im Haus verursachen. Auch hier dient die Kaminabdeckung als Schutz.
FRAGE 2: Wie wird Ihr Kamin genutzt?
In unseren Breiten werden Kamine oft nur während der Wintermonate genutzt, und auch dann nicht regelmäßig. In vielen Häusern wurde der Kamin zusätzlich zu einer Standardheizung installiert, oder dient vorwiegend dekorativen Zwecken.
- Das kann Nachteile mit sich bringen: Wenn der Kamin nur zu bestimmten Anlässen angefeuert wird, ist der Schornstein nicht länger durch ständig aufsteigenden heißen Rauch gegen Witterung und Feuchtigkeit geschützt.
- In Deutschland fällt auch in den wärmeren Frühjahrs- und Sommermonaten noch viel Regen. Wird der Kamin zu dieser Zeit nicht betrieben, kann sich in einem offenen Kamin schnell Feuchtigkeit festsetzen und zu Versottung und langfristig zu Schäden führen.
Wenn der Kamin im Frühjahr und Sommer nicht betrieben wird, besteht bei einem offenen Schornstein zusätzlich die Gefahr, dass Vögel im Schacht nisten und weitere Schäden verursachen.
FRAGE 3: Wollen Sie die Schornsteinfunktion verbessern?
Viele Hersteller von Schornsteinabdeckungen werben damit, dass ihre Kaminabdeckungen den Rauchabzug besonders gut optimieren und so die Heizeffizienz des Kamins verbessern.
Wie stark sich diese Funktion bei einem gut funktionierenden Kamin in normaler Lage tatsächlich auswirkt, ist strittig.
Im Zweifelsfall sollten Sie mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen, ob sich eine Investition in eine besonders „effiziente“ Schornsteinabdeckung für Ihren Kamin wirklich lohnt.
Tipp: Eine normale Windhaube, wie zum Beispiel eine Napoleonhaube, schützt den Kamin ebenfalls vor Regen und Wind und fördert so den Rauchabzug.
FRAGE 4: Wollen Sie Ihr Haus aufwerten?
Werfen Sie einen Blick auf die vielen formschönen Kaminabdeckungen, die es gibt. Eine Kaminabdeckung kann eine Zierde sein, die den Wert Ihres Hauses steigert. Eine hochwertige Schornsteinabdeckung wertet das Haus optisch auf und ist ein Blickfang. Dadurch hebt sich ihr Haus von der Umgebung ab und wird zu etwas Besonderem.
FRAGE 5: Was spricht gegen eine Schornsteinabdeckung?
Es gibt einige Experten, die Schornsteinabdeckungen kategorisch ablehnen. Der Haupteinwand besteht normalerweise darin, dass ein Schornstein, der von einem Schornsteinfeger zugelassen wurde, bereits witterungsbeständig und voll funktionsfähig sein sollte.
Eine Schornsteinabdeckung sollte somit bei einem regelmäßig benutzten und gewarteten Schornstein überflüssig sein.
Es gibt außerdem noch zusätzliche Bedenken.
- Bei Systemschornsteinen kann es durch eine Schornsteinabdeckung zu Problemen kommen, da sie nicht die richtigen Dimensionen für eine solche Abdeckung haben.
- Durch die Abdeckung kühlt sich der Rauch oben ab und wird nach unten in den Schornstein gedrückt, wodurch die Funktion des Schornsteins beeinträchtigt wird.
Bei Schornsteinen, an denen ein Heizsystem mit geringer Rauchgastemperatur angeschlossen ist, kann die Kondensation der Feuchtigkeit im Winter zu einer Vereisung führen, wodurch das Rauchgas nicht mehr richtig abziehen kann.
Ein weiteres Problem kann durch eine fehlerhafte oder falsch installierte Kaminabdeckung entstehen. Diese kann im schlimmsten Fall Wind durch den Schornstein nach innen leiten, so dass Rauch und Feuer in den Wohnraum gedrückt werden.
Bei der Installation einer drehbaren Kaminabdeckung sollte man immer einen Fachmann zu Rate ziehen.
Schornsteinabdeckungen sind bei modernen Kaminen oft nicht mehr nötig
Die verwendeten Brennstoffe haben einen Einfluss darauf, wie schnell Schäden am Kamin auftreten können. Verbrennung von Festbrennstoffen wie Holz und vor allem Kohle führt zu Rußablagerungen im Kamin. Die entstandene Rußschicht kann dann zu Funkenflug führen.
Hier besteht bei einem offenen Kamin durch die frei fliegenden Funken eine erhöhte Brandgefahr.
Bei der Verfeuerung von neuen Brennstoffen und moderner Brennwerttechnik kann die Abrauchtemperatur niedriger sein als bei der traditionellen Verbrennung von Holz und Kohle.
- Dadurch kann der Kamin nie richtig abtrocknen und es würde in einem gemauerten Kamin zur Versottung kommen. Daher haben moderne Schornsteine ein feuchtigkeitsbeständiges Innenrohr aus Edelstahl oder Keramik.
- Moderne Kamine sind dadurch deutlich weniger anfällig für Versottung. Hinzu kommt, dass Schornsteinabdeckungen bei modernen Systemschornsteinen Probleme verursachen können, da diese nicht dafür konstruiert sind.
Abdeckungen sind für solche Schornsteine daher unzulässig (Quelle: Schornsteinfegerinnung Kassel).