Was sind Rauchrohre?
Rauchrohre sind die Verbindung zwischen Kaminofen und Schornstein.
Wenn Ihr Kamin oder Ofen nicht direkt neben dem Schornstein steht, müssen Sie möglicherweise ein längeres Rauchrohr durch den Raum legen.
Bei älteren Öfen sind manchmal noch sehr lange Rauchrohe installiert, die im Raum viel Platz wegnehmen und unschön aussehen, und zudem die Effizienz des Kaminsystems verschlechtern. Ihr Schornsteinfeger kann Ihnen sagen, ob Sie dieses alte Rohrsystem ersetzen können. Fragen Sie dabei aber immer genau nach, denn es besteht dabei die Gefahr, dass Sie bei einer alten Anlage den Bestandsschutz verlieren.
Welche Rauchrohre gibt es?
Rauchrohre gibt es in unterschiedlichen Durchmessern. Um zu beurteilen, ob welchen Durchmesser das Rauchrohr für Ihr Kaminsystem haben sollte, muss der Schornsteinfeger die Eigenschaften Ihres Kamins und Ihres Schornsteins kennen.
Bei einem Schornstein mit einem Durchmesser zwischen 135 und 180 mm kann das Rauchrohr 150 mm Durchmesser haben, bei einem kleineren Schornstein hat das Rauchrohr 120 mm Durchmesser oder weniger. Wenn der Durchmesser zu groß ist, kann es zu Zugproblemen im Schornstein kommen.
- Wenn aus einem alten Rauchrohr Rauchluft austritt, können Sie das Rauchrohr abdichten lassen, Sie können es aber auch mit einem moderneren Rauchrohr ersetzen.
- Rauchrohre gibt es aus gebläutem Stahl, emailliertem Stahl, feueraluminiertem Stahl (FAL), Stahl mit Senotherm-Beschichtung, Edelstahl, Messing und Aluminium.
Was muss man bei der Installation von Rauchrohren beachten?
Wie bereits gesagt hängt die Art des benötigten Rauchrohrs vom Kaminsystem ab. Die Installation eines neuen Rauchrohrs muss vom Schornsteinfeger genehmigt und abgenommen werden.
Für Rauchrohre gibt es neben den Anforderungen an Länge und Größe auch Anforderungen an den Ort der Verlegung.
Das Rauchrohr muss einen Abstand von mindestens 40 cm zu allen brennbaren Stoffen haben, oder mindestens 2 cm dick mit Dämmstoff ummantelt sein. Rauchrohre müssen über die ganze Länge zugänglich sein, dürfen also nicht durch Decken oder Wände verlegt werden.
Ein Rauchrohr muss immer horizontal auf den Schornstein zugeführt werden, daher benötigt man beim Bau des Rauchrohrs meistens mehrere Knie (Winkel).
Man sollte das Rauchrohr allerdings so bauen, dass möglichst wenige Knie verwendet werden, da sich der Rauch bei der Passage des Rauchrohrs abkühlt. Je länger das Rauchrohr, desto kühler ist der in den Schornstein eintretende Rauch, und desto schlechter funktioniert der Kamineffekt des Schornsteins.
Wenn sie einen neuen Kamin an einen alten Schornstein anschließen wollen, kann es sein, dass die Anschlüsse nicht aufeinander passen.
In diesem Fall brauchen Sie eine Rauchrohr-Reduzierung oder eine Rauchrohr- Erweiterung.
Meist ist das kein Problem
Die Installation dieses Adapters ist einfach, aber es können natürlich immer wieder kleine Schwierigkeiten auftreten.
Bei einer Reduzierung kann sich durch den verkleinerten Rohrdurchmesser der Zug des Kamins erhöhen, bei einer Erweiterung kann es zu einer Stockung des Rauchgases im Kamin kommen und im schlimmsten Fall kann es sein, dass sich der Taupunkt in den Schornstein verlagert und es zu einer Versottung kommt. Fragen Sie also auch hier besser einen Fachmann um Rat.
Ein Rauchrohr muss auch regelmäßig gereinigt werden, da es sonst zu Schäden im Schornstein kommen kann. Dafür sollte das Rohr eine Reinigungsklappe haben, ansonsten muss es zum Reinigen ausgebaut werden.
Einmal im Jahr muss das Rauchrohr durch den Schornsteinfeger überprüft werden.
So funktioniert das Rauchrohr in der Praxis
Am Rauchrohr befindet sich eine Drosselklappe, über die sich der Kaminzug regeln lässt.
- Wenn die Rauchrohr Drosselklappe geschlossen ist, verringert sich der Rohrdurchmesser und dadurch erhöht sich der Kaminzug.
- Wenn man die Tür des Kamins öffnet, um nachzulegen, muss man darauf achten, dass die Drosselklappe offen ist, sonst wird der Rauch in den Raum gezogen.
Viele denken bei dem heißen Rauchrohr daran, wieviel Wärme darüber verloren geht. Da erscheint es sinnvoll, an dem Rauchrohr Wärmetauscher zu installieren, so dass die Wärme des Rauchrohrs zur Erhitzung von Wasser verwendet werden kann. Hierbei sollte man jedoch vorsichtig sein.
Durch dieses Vorgehen kühlt sich die Luft im Rauchrohr ab. Die kühlere Luft steigt schlechter im Kamin auf, wodurch eine Versottung begünstigt werden kann. Hier kann man mit entsprechenden Schornsteinabdeckungen oder einem Windkat Aufsatz entgegenwirken.
Wie man den Kaminofen und das Rauchrohr richtig anschließt, zeigt diese Schritt-für-Schritt Anleitung von OBI.
Was kostet ein Rauchrohr?
Ein komplettes Rauchrohr besteht aus mehreren Bestandteilen:
- Wandfutter
- Rauchrohr Längenelement
- Rauchrohr Knie
- Rauchrohr Drosselklappe
- Glasfaserband
- Rosette
- Anschlussstutzen
Das Wandfutter wird entweder mit feuerfestem Mörtel im Wandanschluss einzementiert, mit Glasfaserdichtband, Stopfen und Klemmen fixiert. Alternativ kann ein doppelwandiges Anschlussstück verwendet werden, in das das Ofenrohr einfach eingesteckt wird.
Die Rosette wird auf den Teil des Ofenrohrs aufgesteckt, der mit dem Wandfutter verbunden wird. In dem der Wand am nächsten liegenden Knie kann sich eine Reinigungsklappe befinden.
Die restlichen Teile werden einfach ineinander gesteckt, beim Anschluss an den Kamin kann auch nochmals Dichtband verwendet werden, damit kein Rauch austritt.
Die Teile kann man entweder einzeln oder im Set kaufen.
Ein einzelnes Knie oder Längenelement kostet je nach Länge und Durchmesser ab 10 Euro.
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